Die webbasierte Gesundheitsakte
Das Projekt “meine.WEGA” (meine webbasierte Gesundheitsakte) bietet Patient:innen die Möglichkeit, sich ihre eigene digitale Patientenakte einzurichten. Sie können darin die persönlichen Daten ihrer Krankheitsgeschichte wie Befundberichte, Arztbriefe, Bilder (Röntgen, CT, MRT etc), Medikationspläne und weitere Dokumente wie Impfpässe, Organspendeausweis, Vorsorgeinformationen oder Patientenverfügungen speichern. Über ein umfangreiches Filtersystem kann man die Akte gezielt nutzen. Auch ein Ordner für Notfälle und Vollmachten ist vorhanden. Zudem werden Leseprogramme für unterschiedliche Datenformate angeboten (z.B. für Röntgen- bzw. CT und MRT-Bilder).
Simone Pareigis hat das Projekt 2008 gestartet, motiviert durch ihre eigenen Erfahrungen als Krebspatientin. Ihre Patientenakte wog damals16,5 kg und die Digitalisierung der Inhalte war für sie ein logischer Schritt.
Besonders wichtig ist für sie dabei, dass die Patient:innen die Hoheit über ihre Daten behalten. Die Nutzer:innen entscheiden, welche Ärzt:innen einen Zugang bekommen sollen. Dazu können die Ärzt:innen einen Code nutzen, der eine Stunde lang gültig ist.
“meine.WEGA” steht für “meine webbasierte Gesundheitsakte”: eine Webanwendung für die individuelle Speicherung von persönlichen Gesundheitsdaten, die von jedem internetfähigen Computer, Smartphone oder Tablet erreichbar ist. Das Projekt startete ursprünglich mit drei Beteiligten (Patientin, Arzt, Medizin-IT-Spezialist). Später wurde der Arbeitskreis um Vertreter aus unterschiedlichen Gesundheitsbereichen vergrößert, wodurch die Akzeptanz der neuen Anwendung schnell erhöht werden konnte.
Das Projekt meine.WEGA zeigt, welche Innovationskraft das Erfahrungswissen von Patient:innen im Gesundheitswesen haben kann, wenn es an der richtigen Stelle umgesetzt wird. Hinter dem Projekt steht Simone Pareigis, eine engagierte Patientin, die früher als andere die Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitsbereich erkannt hat. Sie setzt sich für eine stärkere Beteiligung von Patien:innen im Digitalisierungsprozess ein und engagiert sich u.a. auch als Co-Autorin beim “White Paper für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem”.
Die Einhaltung der Richtlinien zum Datenschutz beim Projekt meine.WEGA wurde nach deutschem Stand zertifiziert und von der Deutschen Krebsgesellschaft bestätigt.